Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
380
Geschäftsbriefe.
3. Die Lehrzeit dauert drei Jahre, vom 16. Mai 1896 bis 16. Mai 1899.
4. Der Vater des Lehrlings verspricht, für allen nachweislichen Schaden zu
haften, welchen der Lehrling dem Meister zufügen sollte.
5. Der Lehrling verpflichtet sich, sowohl dem Meister als auch denjenigen
Arbeitern gegenüber, welche in seiner Abwesenheit dessen Stelle vertreten, willigen
Gehorsam zu leisten, seine Arbeiten treu und pünktlich zu verrichten, gegen die
Familienglieder anständig und bescheiden sich zu benehmen und in Betreff des
Handwerks gegen Dritte die strengste Verschwiegenheit zu beobachten.
V., den . . . Zur Beurkundung
der Lehrherr: A. Kolb, der Lehrling: G. Braun, der Vater: Fr. Braun.
b. Am heutigen Tage wurde zwischen dem Bäckermeister Franz Sauer und
dem Steinhauer Georg Städler hier folgender Pachtvertrag abgeschlossen:
1. Fr. Sauer verpachtet an G. Städler eine Baumwiese in den „Mühlen",
8,5 ar Meßgehalt aus 5 Jahre, vom 1. April 1896 bis 1. April 1901.
2. Der Pächter verpflichtet sich, hiefür die jährliche Pachtsumme von 120 Jt
— Einhundertzwanzig Mark — und zwar jedes Jahr auf 1. November an den
Verpächter zu entrichten.
3. Alle auf dem Grundstück lastenden Steuern und Abgaben werden wäh-
rend der Pachtzeit vom Pächter getragen.
4. Auf Pachtnachlaß oder -ermäßigung hat der Pächter keinen Anspruch.
5. Der Pächter verpflichtet sich, das Grundstück jedes Jahr gründlich zu
düngen.
6. Sollte der Eigentümer während dieser Zeit das Baumgut verkaufen,
so ist dieser verpflichtet, dem Pächter für jedes in die Pachtzeit noch fallende Jahr
20 Ji Entschädigung zu bezahlen.
7. Falls der Pächter seinen Verpflichtungen nicht nachkommen sollte, ist der
Eigentümer berechtigt, den Vertrag aufzulösen.
Beide Kontrahenten sind mit diesem Übereinkommen in allen Punkten ein-
verstanden und haben dasselbe in zwei gleichlautenden Exemplaren eigenhändig
unterzeichnet.
Fr. Sailer.
Möhringen, den 1. April 1896. @ Städler.
Ii. Geschäftsbriefe.
1. Anfrage eines G ehilfen. Calw, 18. März 1896.
Geehrter Herr Auer!
Gestatten Sie mir gütigst, eine Bitte an Sie richten zu dürfen. Aus Ihrer
Annonce im Schw. Merkur habe ich ersehen, daß Sie in Ihr Geschäft einen tüch-
tigen Arbeiter suchen. Da ich seit zwei Jahren bei Herrn Schweizer als erster Ar-
beiter beschäftigt bin und über meine Leistungsfähigkeit die besten Zeugnisse be-
sitze, so erlaube ich niir, Sie um Aufnahme in Ihr Geschäft zu bitten. Ich be-
merke noch, daß der Beweggrund meines Austritts aus meiner seitherigen Stelle
allein in dem Bestreben meinerseits liegt, mit andern Verhältnissen, welche zu
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: A._Kolb Franz_Sauer Franz Georg_Städler Städler Sailer
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
382
Geschäftsbriefe.
Indem wir Ihnen unsere neuen Fabrikate zur Ansicht und Benützung em-
pfehlen, geben wir uns der angenehmen Hoffnung hin, Sie werden von unserem
Anerbieten recht bald Gebrauch machen.
Hochachtungsvoll ^ & fcumtein
4. Bestellbrief. Böblingen,............
Herrn Otto Frank, Heilbronn.
Seit 1. April betreibe ich neben meinem Kundengeschäft einen Laden, in
welchem ich außer meinen selbstfabrizierten Artikeln auch andere gangbare Waren
führe. Daher erlaube ich mir auf Grund Ihrer Preisliste bei Ihnen zu bestellen:
5 Dtzd. Notizbücher . . . p. Dtzd. 1.60
5 dto. Kalender . . . . p. Dtzd. M 1.80
10 dto. Briefmappen . . . p. Dtzd. Ji 2.40.
In Erwartung pünktlicher Ausführung dieses Auftrags gebe ich mich der
angenehmen Hoffnung hin, meine Bestellungen recht bald erneuern zu können.
Hochachtungsvoll
Wilh. Schwarz, Buchbinder.
5. Warensendung. Gmünd,.............
Herrn Theodor Wagner, Schorndorf.
Die mit Jhrein Schreiben vom 28. v. M. bestellten Spunden und Faß-
hahnen habe ich heute durch die Bahn an Ihre werte Adresse abgehen lassen
und bitte Sie, mir laut umstehender Faktura die Summe von
Ji 84.60
gutschreiben zu wollen.
In Betreff der Qualität der gefertigten Ware kann ich zu Ihrer Beruhigung
mitteilen, daß ich durchaus gesundes und trockenes Holz verwendet und nichts
versäumt habe, Sie in jeder Beziehung zufrieden zu stellen.
Erfreuen Sie mich recht oft mit Ihren geschätzten Aufträgen, deren pünkt-
liche Ausführung mir stets angelegen sein wird.
Achtungsvoll ^ari Schulz, Dreher.
6. Beschwerdebrief. Reutlingen,...........
Herrn Rudolf Wenzel, Heidelberg.
Gestern erhielt ich gleichzeitig mit Ihrem Brief die mir übersandten Waren.
Zu meinem Bedauern muß ich Ihnen mitteilen, daß dieselben nicht zu meiner
Zufriedenheit ausgefallen sind. Einzelnen Sorten fehlt die saubere Ausarbeitung,
welche Ihre mir zugestellten Musterstücke so sehr empfehlen; auch haben Sie die
Zahl der bestellten Nummern bedeutend überschritten. Ich habe mich entschlossen,
diejenigen Waren zu behalten, welche ich absetzen zu können hoffe; die übrigen
stelle ich Ihnen zur Verfügung. Ich ersuche Sie, Ihre Entscheidung in kürzester
Frist zu treffen. Achtungsvoll Albert Zoller.
7. Geldsendung. Neuenbürg,...........
Herrn Leopold Göhring, Mannheim.
Die mir durch Ihr wertes Schreiben vom 12. d. M. avisierten Stahlwareu
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Extrahierte Personennamen: Otto_Frank Otto Dtzd Dtzd Dtzd Hochachtungsvoll
Wilh Schwarz Theodor_Wagner Schulz Rudolf_Wenzel Rudolf Albert_Zoller Leopold_Göhring Leopold
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Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
Eingaben an Behörden.
385
4. Verehrlichem Gemeinderat Murrhardt
beehre ich mich die ergebenste Anzeige zu machen, daß ich am 1. Juli d. I. mein
Geschäft als Schreinermeister in dem von Frau Elise Feil, Schreiners Witwe
hier, erkauften Haus eröffnen werde. Der Nachweis meiner Volljährigkeit ist aus
dem beiliegenden Geburtsschein ersichtlich. Eine Heimatsurkunde und ein Prädikats-
zeugnis erlaube ich mir ebenfalls anzuschließen.
Hochachtungsvoll
Backnang,............. Christoph Siehler, Schreiner.
5. Bitte des Schmieds Fr. Haug um Er- . o
teilung der Konzession zur Anlage einer ' oni® 1 e* ~ *:ra™ (
Werkstätte mit Feuereinrichtung. ' ur tn9ctk
Neben meinem von Schuhmacher Balz erkauften Hause beabsichtige ich, eine
Schmiedewerkstätte mit Feuereinrichtung zu erbauen. Indem ich mir erlaube,
den für diesen Zweck angefertigten Bau- und Situationsplan sowie die erforder-
liche Erläuterung zu demselben mit einzusenden, bitte ich gehorsanist, mir die Er-
laubnis zur Ausführung dieser Anlage gütigst erteilen zu wollen.
Hochachtungsvoll
Unterensingen,............. Friedrich Haug, Schmied.
6. Königliche Eisenbahnverwaltung für Hochbauten
erlaube ich mir, mit Beziehung auf die zur Submission ausgeschriebenen Tapezier-
arbeiten für die Wohnungen der Eisenbahnbeamten im hiesigen Bahnhofgebäude
unter Beischlnß der Tapetenmuster ein Offert für sämtliche Arbeiten meines Ge-
schäfts mit 8°/o Abschlag an dem Voranschlag zu machen. Ich werde, falls mir
das Geschäft übertragen werden sollte, dasselbe nach Vorschrift ausführen und
garantiere für eine solide, dauerhafte Arbeit.
Hochachtungsvoll
Calw,............. Theodor Maier, Tapezier.
7. Königliches Aintsgericht Böblingen!
Heinrich Gauß, Schneider in Böblingen, schuldet mir lt. angeschlossener Rech-
nung für gelieferte Möbel die Summe von 240 Jt nebst Verzugszinsen vom
1. April 1895 an zu 5°/0. Da derselbe meiner wiederholten Aufforderung zur
Bezahlung meines Guthabens nicht nachkam, so bitte ich, dem Schuldner Zahlungs-
befehl erteilen zu wollen.
Hochachtungsvoll
Echterdingen,............ Karl Frech, Schreiner.
8. Königliches Amtsgericht Böblingen!
Da der Termin des gegen den Schneider H. Gauß in Böblingen erlassenen
Zahlnngsbefehls am 5. d. M. abgelaufen ist und der Schuldner weder Zahlung
geleistet noch Widerspruch erhoben hat, so bitte ich, anliegenden Zahlungsbefehl
für vollstreckbar zu erklären und eine Ausfertigung des Vollstreckungsbefehls dem
Schuldner zustellen zu wollen. Die seither erwachsenen Kosten betragen außer
Lesebuch für Forlbildungsschulen. 25
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Elise_Feil Christoph_Siehler Haug Schuhmacher_Balz Friedrich_Haug Friedrich Theodor_Maier Heinrich_Gauß Heinrich Schneider Karl_Frech Karl Schneider_H._Gauß
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Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
Titulaturen.
393
V. Titulaturen.
1. Au einen Kaiser oder König: a) Anrede: Allerdurchlauchtigster,
Großmächtigster Kaiser (König)! Allergnädigster Kaiser (König) und Herr! b) Im
Zusammenhang: Eure Kaiserliche (Königliche) Majestät; Allcrhöchstdieselben.
^Unterschrift: allerunterthänigster; allernnterthänigst gehorsamster, d) Adres-
se: An Seine Majestät den Deutschen Kaiser; in Württemberg: An den König.
2. An einen kaiserlichen (königl.) Prinzen: a) Durchlauchtigster Prinz
<Kronprinz, Erbprinz)! Gnädigster Prinz und Herr! b) Eure Kaiserliche (Königl.)
Hoheit; Höchstdieselben. c) unterthänigster. d. An Seine Kaiserl. (Königl.) Hoheit
den Prinzen A. v. W.
3. An einen Großherzog: a) Durchlauchtigster Großherzog! Gnädigster
Fürst und Herr! b) Eure Königl. Hoheit! Höchstdieselben! c) unterthänigster.
d. An Seine Königl. Hoheit den Großherzog von B.
4. An einen H erzog (reg. Fürsten): a) Durchlauchtigster Herzog (Fürst)! Gnä-
digster Fürst u. Herr!b) Eure Hoheit (bei Fürsten Eure Durchlaucht); Höchstdieselben.
c) unterthänigster. d) An Seine Hoheit den Herzog. (An Seine Durch!, den Fürsten.)
5. An einen Grafen: a) Hochgeborener Graf, Gnädigster Graf und Herr!
b) Ew. Hochgräfliche Gnaden; Euer Hochgeboren; Hochdieselben. c) unterthäniger.
d) An Seine Hochgeboren den Grafen N. N.
6. Aneinen Freiherrn, Baron (ohnestandesherrschaft):a) Hochgeborener
Freiherr (Baron)! Gnädiger Herr! b) Euer Hochgeboren; Hochdieselben. o) gehor-
samster oder unterthäniger. d) An Seine Hochgeboren Herrn Freiherr (Baron) N. N.
7. An einen Staatsminister, Gesandten oder höheren Staats-
beamten: a) Exzellenz, b) Ew. Exzellenz; Hochdieselben. o) gehorsamster oder:
unterthäniger. d) An Seine Exzellenz den Herrn Staatsminister v. R.
8. An einen Staatsrat, Präsidenten, Regiern ngsral und höheren
Beamten: a) Hochwohlgeborener Herr! Euer Hochwohlgeboren! b) Ew. Hoch-
wohlgeboren; Hochdieselben. c) gehorsamster, d) Seiner Hochwohlgeboren dem
Herrn Präsidenten v. N.
9. An einen Oberamtmann, Amtsrichter, Professor, Rektor und
andere gebildete Personen: a) Euer Hochwohlgeboren! Hochgeehrtester Herr!
b) Ew. Hochwohlgeboren; Sie. c) gehorsamster; ergebenster, d) Sr. Hochwohl-
geboren dem Herrn Finanzrat N.
10. An einen Prälaten, Bischof, Dekan und Ge ist l iche n: a) Ew.
Hochwürden! Hochwürdiger Herr! b) Ew. Hochwürden, Sie. c) gehorsamster,
d) Sr. Hochwürden Herrn Prälat v. S.
11. An niedere Beamte, Lehrer re.: a) Verehrter (sehr geehrter) Herr!
Ew. Wohlgeboren! b) Ew. Wohlgeboren; Sie. c) ergebenster, d) Sr. Wohlge-
boren Herrn Schultheiß R.
12. An Königliäie Staatsbehörden (Ministerien rc.): a) Königliches
Finanzministerium! b) Hochdasselbe. c) unterthäniger. d) An das Königl. Württ.
Finanzministerium in St.
13. An Regierungsbehörden, Medizinal- und Schulkollegien,
Oberlandsgerichte, Kommandanturen der Armee rc.: a) Königl. Kreis-
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
346
Bürgerkunde.
No. 171. 172.
Unterstützung erwartet: Der Grt ist übel regieret.
Denn wo nicht immer von oben die (Ordnung und Reinlichkeit wirket,
Da gewöhnet sich leicht der Bürger zu schmutzigem Saumsal,
wie der Bettler sich auch an lumpige Kleider gewöhnet.
Darum hab' ich gewünscht, es solle sich Permann aus Reisen
Bald begeben und sehn zum wenigsten Straßburg und Frankfurt
Und das freundliche Mannheim, das gleich und heiter gebaut ist.
Denn wer die Städte gesehn, die großen und reinlichen, ruht nicht,
Künftig die Baterstadt selbst, so klein sie auch sei, zu verzieren.
Lobt nicht der Fremde bei uns die ausgebesserten Thore
Und den geweißten Turm und die wohlerneuerte Kirche?
Rühmt nicht jeder das Pflaster, die wasserreichen, verdeckten,
wohlverteilten Kanäle, die Butzen und Sicherheit bringen,
Daß dem Feuer sogleich beim ersten Ausbruch gewehrt fei?
Ist das nicht alles geschehn seit jenem schrecklichen Brande?
Bauherr war ich sechsmal im Rat und habe mir Beifall,
pabe mir herzlichen Dank von guten Bürgern verdienet,
was ich angab, emsig betrieben, und so auch die Anstalt
Redlicher Männer vollführt, die sie unvollendet verließen.
So kam endlich die Lust in jedes Mitglied des Rates.
Alle bestreben sich jetzt, und schon ist der neue Thausseebau
Fest beschlossen, der uns mit der großen Straße verbindet.
Aber ich fürchte nur sehr, so wird die Jugend nicht handeln.
Denn die einen, sie denken auf Lust und vergänglichen putz nur;
Andere hocken zu paus und brüten hinter dem Mfen.
Aus „Hermann und Dorothea" von Göthe.
172. Schlechter Lohn.
Als im Anfang dieses Jahrhunderts der Franzos nach Berlin kam, in die
Residenz des Königs von Preussen, da wurde unter anderem viel königliches
Eigentum weggenommen und fortgeführt oder verkauft; denn der Krieg bringt
nichts, er holt. Was noch so gut verborgen war, wurde entdeckt und manches
davon zur Beute gemacht, doch nicht alles. Ein grosser Vorrat von könig-
lichem Bauholz blieb lange unverraten und unversehrt. Doch kam zuletzt noch
ein Spitzbube von des Königs eigenen Unterthanen, dachte: Da ist ein gutes
Trinkgeld zu verdienen, und zeigte dem französischen Befehlshaber mit schmun-
zelnder Miene und spitzbübischen Augen an, was für eine schöne Menge von
eichenen und tannenen Baumstämmen noch da und da beisammen liege, woraus
manch Tausend Gulden zu lösen wäre. Aber der brave Befehlshaber gab
schlechten Dank für die Verräterei und sagte: Lasst Ihr die schönen Baum-
stämme nur liegen, wo sie sind. Man muss dem Feind nicht sein Notwendigstes
nehmen. Denn wenn Euer König wieder ins Land kommt, so braucht er Holz
zu neuen Galgen für so ehrliche Unterthanen, wie Ihr einer seid.
Job. Peter Hebel.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Permann Peter_Hebel
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Mannheim Berlin Preussen
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
Geschäftsaufsätze.
377
aufgezeichnet war, vernichtet, diese Gegenquittung
Beteiligten ein Exemplar eingehändigt.
Hessigheim, 20. Juni 1896.
doppelt ausgefertigt und jedem
Rudolf Münz,
Karl Alber.
3. Scheine.
a. Der Unterzeichnete hat heute von Bernhard Walz in Darmsheim ein
Darlehen von Jt. 400
— Vierhundert Mark —
bar empfangen. Er perspricht, solches nach sechs Monaten wieder znrückznbezahlen
und das Kapital zu fünf Prozent bis zur Abtragung der Schuld zu verzinsen.
n Der Schuldner:
Darmshelm, 1. April 1896. Christian Mulle, Müller.
Für die richtige Zurückbezahlung obigen Kapitals samt Zins verbürge ich
mich als Selbstschnldner und Selbstzähler.
Darmsheim, 1. April 1896. Georg Schlienz, Bäcker.
b. Von Herrn Adolf Koch in Gaildorf durch Fuhrmann Friedr. Heller dort
ein an mich adressiertes Paket mit Kleiderstoff unversehrt empfangen zu haben,
bescheint
Gschwend, 1. August 1896. Daniel Hecht.
o. Mein Nachbar, Herr Otto Stütz, hat mir die Erlaubnis erteilt, in seinem
hinteren Hof Faßdauben aufschichten zu dürfen, solange er diesen Platz nicht
selbst braucht. Ich verpflichte mich, denselben auf die Weisung des Eigentümers
sofort zu räumen.
Ditzingen, 15. Mai 1896. Paul Kärcher, Küfer.
4. Vollmacht.
Ich Endesrinterzeichneter ermächtige hiedurch Herrn Daniel Riecker, Wein-
gärtner hier, während meiner Abwesenheit im Monat August alle an mich durch
die Post eingehenden Briefe, Pakete und Geldsendungen für mich in Empfang
zu nehmen und erforderlichen Falls darüber zu quittieren.
Untertürkheim, 28. Juli 1896. Eduard Koch, Ökonom.
5. Zeugnisse.
a. Ich Unterzeichneter bezeuge hiemit, daß Heinrich Lang von Welzheim seine
dreijährige Lehrzeit als Schlosser bei mir erstanden und während dieser Zeit meine
volle Zufriedenheit in jeder Beziehung erworben hat. Derselbe kann als ge-
wandter Arbeiter bestens empfohlen werden.
Besigheiin, 1. Mai 1896. Schlossermeister Thumm. '
b. Ludwig Stohrer diente bei dein Unterzeichneten vier Jahre als Knecht
und hat sich sowohl in der Behandlung der Pferde als auch in den Feldgeschäften
als durchaus brauchbar erwiesen. Sein Austritt erfolgt nur wegen Verkaufs
meines Anwesens.
Berkheim, 1. Juli 1897. Otto Link, Ökonom.
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TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf_Münz Rudolf Karl_Alber Karl Bernhard_Walz Christian_Mulle Georg_Schlienz Adolf_Koch Adolf Fuhrmann_Friedr Gschwend August Daniel_Hecht Otto_Stütz Otto Paul_Kärcher Daniel_Riecker August Eduard_Koch Eduard Heinrich_Lang Heinrich Thumm Ludwig_Stohrer Ludwig Otto_Link Otto
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Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
Geschäftsbriefe.
383
habe ich heute erhalten und dieselben nach Quantität und Qualität richtig be-
funden. Den Betrag Ihrer Faktura von Jt 110.96 übersende ich Ihnen mit
jt 106.53 in bar, womit Sie zuzüglich von 4°/<> Skonto
„ 4.43
110.96
diesen Posten begleichen und mir gest. quittieren wollen.
Bei diesem Anlaß erlaube ich mir die Anfrage, ob Sie mir nicht eine
billigere, gleichwohl aber empfehlenswerte Sorte von Draht als die seitherige
liefern könnten. Bejahenden Falls bitte ich um Mustersendung.
Achtungsvoll und ergebenst
Fr. Rauch.
S. Mahnschreiben. Marbach,.............
Herrn Johannes Schweizer, Großbottwar.
Laut Rechnungsauszug vom 2. Jan. d. I. schulden Sie mir für gelieferte
Wagnerarbeiten noch M 305 80.
Da ich in nächster Zeit bedeutende Zahlungen für Holzeinkäufe zu machen
habe, so sehe ich mich veranlaßt, meine Ausstände einzuziehen. Daher werden
Sie mir nicht übel nehmen, wenn ich Sie an mein Guthaben mit der höflichen
Bitte erinnere, dasselbe innerhalb 14 Tagen berichtigen zu wollen.
Sie dürfen überzeugt sein, daß ich gerne längeren Aufschub gestatten würde,
wenn nicht meine Kasse vollständig erschöpft wäre.
Achtungsvoll
Robert Zoller, Wagner.
9. Klagedrohnng. Ravensburg,............
Herrn Simon Ebner, Kochendorf.
Nachdem seit meiner letzten Mahnung zur Berichtigung meines Guthabens
von 86 Jt 50 4 abermals drei Monate verflossen sind, ohne daß Sie dieselbe
auch nur einer Erwiderung würdigten, so bleibt mir nichts anderes übrig, als
meine Forderung auf gerichtlichem Wege geltend zu machen, wenn Sie nicht vor-
ziehen, mich innerhalb acht Tagen zu befriedigen.
Achtungsvoll
Richard Steiner.
10. Entschuldigungsschreiben. Nürtingen,..........
Herrn Martin Faber, Kirchheim u. T.
Durch ein längeres Krankenlager, welches mir bedeutende Kosten verursachte,
kam ich in meinen anderweitigen Zahlungen zurück; daher ist es mir unmöglich,
den rückständigen Posten von 180 Jt augenblicklich zu bereinigen. Da ich seither
meinen Verpflichtungen gegen Sie pünktlich nachgekommen bin, so glaube ich, die
Bitte wagen zu dürfen, Sie möchten für diesmal Nachsicht üben. Wenn Sie die
Güte haben, mir eine Frist von drei Monaten zu gewähren, so kann ich Ihnen
das Versprechen geben, nach Ablauf derselben Sie vollständig zu befriedigen.
Ihrer gef. Antwort vertrauensvoll entgegensehend zeichnet mit vorzüglicher
ijocf.ad.tuna Subert 6ttle, Öfortom. '
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Johannes_Schweizer Jan Robert_Zoller Wagner Simon_Ebner Richard_Steiner Martin_Faber Kirchheim
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
No. 133.
Geschichte.
263
und „Feuer!" heißt es in den Batterien, „Feuer!" in den Reihen der In-
fanterie. Aber schon wird der Geschützdonner schwacher; ja die Ermattung
muß beginnen; Übermenschliches ist geleistet. Es ist beinahe halb zwei Uhr;
Tausende von Toten und Verwundeten decken das Schlachtfeld, und keiner
der Kämpfenden hat dem andern ein Stück dieses Bodens abgerungen. Ver-
bissen in den Kampf, gleich wütenden Löwen sich gegenseitig die Tatzen in
das Fleisch hauend, ringen die Heere miteinander. Zuweilen stürmt ein
preußisches Bataillon mit dem rasenden Mute, der die Schranken durchbrechen
will, in den Feind; dann kommt es zerschossen, dem Tode reichliche Beute
hinterlassend, wieder zurück.
Ein solches naht dort ohne Offiziere; nur ein Feldwebel führt es.
„Wohin?" donnert ihm eine Stimme entgegen. Es ist der König, der in-
mitten der Feuerlinie hält. „Alle Offiziere verloren, kein Widerstand mehr
möglich, Majestät!" lautete die Antwort. Der König erkundigt sich schnell;
alle Offiziere sind tot oder auf dem Verbandplätze. Er steigt vom Pferde
und kommandiert „Front!" Mit diesen Worten kehrt der Mut zurück, und
der König schickt das Bataillon wieder in die Gefechtslinie. — Ein Train-
knecht schneidet dort am Karren Brot. „Hast du nichts zu essen?" fragte
der König seinen Reitnecht, der hinter ihm sich befindet. Der König ist seit
halb fünf Uhr im Sattel; er hat keinen Bissen im Munde gehabt. „Ma-
jestät, ich habe nur eine Feldflasche mit Wein bei mir!" — „Gieb mir
einen Becher und frage den Mann dort am Karren, ob er mir ein Stück
Brot geben will." Der Reitknecht bringt das Brot; er schenkt dem Könige
Wein in den Becher, und das Brot in den Wein tauchend reitet der König
einige Schritte weiter. Er aß das Brot am Tage von Königgrätz, wenn
auch nicht mit Thränen, doch sicher mit schweren Sorgen. „Hast du Geld
bei dir, so gieb dem Manne einen Thaler," sagt der König und wendet sein
Antlitz wieder dem Toben des Gefechtes zu.
In diesem Augenblick erscheint drüben in den Reihen der Feinde auf
dem rechten Flügel der Generalfeldzeugmeister Benedek. Er weiß schon
mehr als die Preußen. Eine Ordonnanz berichtet ihm, daß preußische Truppen
gegen den rechten Flügel der Österreicher vorrücken, und er besiehlt dem
Prinzen von Holstein, mit der Reserve-Kavallerie sich bereit zu halten. Er
ist voller Gelassenheit; sein scharfes Gesicht zeigt vollständige Ruhe. Mit
Hurra begrüßen ihn seine Truppen; eine wilde Schar von Ungarn und
Serben umringt den gefeierten Feldherrn, den man noch immer für den sichern
Helfer ansieht. „Keine Batterie wird fortgezogen; es dauert noch kurze Zeit,
dann werde ich sie alle gebrauchen," sagt der Feldherr, indem er eine Be-
wegung im Sattel macht und leicht die Cigarre aus dem Munde seines
Adjutanten nimmt, um sich die seinige wieder damit anzuzünden. Diese Ruhe
kann nicht gemacht sein; der Feldherr muß die Gewißheit des Sieges haben.
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